Die Gesellschaft. Der Kaufmann Friedrich Bayer und der Stofffärber Johann Friedrich Weskott legten im Jahr 1863 mit der Gründung eines Farbstoffbetriebs den Grundstein für den heute rund um den Globus tätigen Bayer-Konzern. Im Jahr 2003/2004 erfolgte der größte Umbau in der mehr als 140-jährigen Firmengeschichte: Seitdem konzentriert Bayer sich auf die drei Segmente Gesundheit (HealthCare), Agrochemie (CropScience) und hochwertige Kunststoffe (Material-Science).
In den vergangenen Jahren hat Bayer vor allem seine Gesundheitsaktivitäten verstärkt. 2004/2005 wurde das Geschäft mit freiverkäuflichen Medikamenten des Schweizer Unternehmens Roche übernommen. Außerdem ist Bayer eine Allianz mit dem amerikanischen Pharma-Wettbewerber Schering-Plough eingegangen, um die Marktpräsenz in den USA zu steigern. 2006 übernahm Bayer den Berliner Pharmakonzern Schering AG. Die neue Gesellschaft Bayer Schering Pharma AG zählt nun zu den weltweiten Spitzenunternehmen im Bereich der Pharma-Spezialitäten.
Produkte und Dienstleistungen. Bayer ist weit mehr als nur Aspirin und Alka Seltzer. Zum Sortiment gehören rund 5.000 Produkte. Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten entwickelt Bayer auch Tiermedizin, gentechnisch hergestellte Proteine - etwa zur Behandlung der Bluter-Krankheit - und Blutzucker-Mess-Systeme für Diabetiker. Darüber hinaus zählt der Teilkonzern Bayer CropScience zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich Pflanzenschutz, Saatgut, Biotechnologie und Schädlingsbekämpfung.
Zu den Bestsellern im Teilkonzern MaterialScience gehören die Polycarbonate und Vorprodukte der Schaumstoffherstellung, die bei der Herstellung von Automobilkomponenten genauso zum Einsatz kommen wie bei der Produktion von CDs.
Durch die Übernahme von Schering hat Bayer auf dem Pharmazie-Markt im Gebiet der Gynäkologie und Andrologie ein Produkt-Portfolio hinzugewonnen, das neben Hormonpräparaten zur Empfängnisverhütung - Schering war vor allem groß geworden durch die Antibabypille - auch Präparate zur Tumorbehandlung und diverse Spezial-Therapeutika gegen chronische Krankheiten umfasst.
Marktbedeutung und Wettbewerb. Mit einem Umsatz von über 32 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2007 zählt Bayer zur ersten Riege der weltweit tätigen Pharma- und Chemieunternehmen. In diesem Geschäftsjahr wurde der Schering-Konzern erstmals komplett konsolidiert. Das Nettoergebnis der Bayer AG stieg von 1,68 auf 4,71 Milliarden Euro.
Bereits seit der Roche-Akquisition zählt Bayer HealthCare im Markt der verschreibungsfreien Medikamente neben Johnson & Johnson und Glaxo Smith Kline zu den drei größten Anbietern weltweit.
Mit der Akquisition von Aventis CropScience im Jahr 2002 wurde Bayer mit der Tochterfirma Bayer CropScience außerdem zum Weltmarktführer im klassischen Pflanzenschutzgeschäft. Für 2006 verzeichnete Bayer CropScience aufgrund des negativen Marktumfelds einen Umsatzrückgang von rund drei Prozent. Die Geschäfte von Bayer MaterialScience verliefen auch 2006 gut, große Chancen sieht der Kunststoffspezialist für sich in der Entwicklung der asiatischen Märkte.
Unternehmensorganisation. Die Bayer AG ist eine strategische Management Holding. Unter ihr wird das operative Geschäft von den drei selbstständigen, eigenverantwortlichen Teilkonzernen Bayer HealthCare AG, BayerCrop Science AG und Bayer MaterialScience AG geführt.
Die zentralen Services für das operative Geschäft der Bayer-Teilkonzerne werden erbracht von drei Dienstleistungsgesellschaften: Bayer Business Services übernimmt IT-basierte Dienstleistungen, Bayer Technology Services ist zuständig für Technologie und Innovationen. Und Currenta, ein gemeinsames Unternehmen von Bayer und Lanxess, hat die Aufgabe, Dienstleistungen im chemisch-technischen Bereich zu erbringen, von Energieversorgung, Entsorgung, Infrastruktur, Sicherheit und Technischen Diensten bis zu Analytik und Ausbildung.
Standorte und Mitarbeiter. Bayer ist mit seinen 350 Gesellschaften auf fünf Kontinenten vertreten. Von den rund 106.000 Mitarbeitern sind knapp 53 Prozent in Europa beschäftigt, gefolgt von Fernost mit 18 und Nordamerika mit etwa 16 Prozent. In Deutschland arbeiten circa 40.000 Menschen für Bayer - unter anderem in Leverkusen, Dormagen, Uerdingen, Wuppertal, Monheim, Berlin, Bitterfeld, Frankfurt und Brunsbüttel.
Karriere bei Bayer. Das Unternehmen legt großen Wert auf die Einarbeitung und Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter. Den Neulingen werden Einführungsveranstaltungen angeboten und Mentoren zur Seite gestellt. In regelmäßigen Abständen folgen Fördergespräche, auf die dann Weiterbildungsangebote folgen. Zur Personalentwicklung gehören neben Gesprächen zu Zielvereinbarung und Feedback auch Potenzialanalysen, Aufstiegs-Assessments und Orientierungscenter. Typische Karrierewege gibt es nicht und Wechsel zwischen Geschäftsbereichen und Funktionen sind üblich. Möglich ist auch eine nationale und internationale Jobrotation.
Auf dem Weg zu Führungspositionen im Top-Management gilt internationale Erfahrung als Grundvoraussetzung. Für alle Führungskräfte werden Auslandseinsätze zentral von Leverkusen aus gesteuert. Aber auch aus dem Ausland gibt es regelmäßig Transfers nach Deutschland: Da Bayer als forschungsintensives Unternehmen - gut zehn Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert - beschlossen hat, seine Forschungsaktivitäten sukzessive am Standort Deutschland zu bündeln, kommen inzwischen viele Forscher von Standorten aus aller Welt nach Deutschland.
Einstieg mit langjähriger Branchen- und Führungserfahrung. Führungspositionen werden meist aus den eigenen Reihen besetzt, aber für Aufgaben im Projektmanagement sowie in der Forschung und für das Inhouse Consulting sind derzeit Bewerber der Fachrichtungen Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Wirtschaft sowie IT gefragt.
Einstieg als akademischer Junior Professional. Im Jahr 2008 sind circa 100 Planstellen zu besetzen. Gefragt sind Naturwissenschaftler, IT-Spezialisten, Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler und Juristen.
Einstieg nach dem Hochschulstudium. Etwa 160 Hochschulabgänger stellt das Unternehmen auch 2008 wieder in Deutschland ein. Chancen auf einen Direkteinstieg haben Absolventen der Informatik, Physik, Chemie, Mathematik, Pharmazie, Biologie, Medizin sowie der Ingenieur-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Bedarf besteht derzeit vor allem an Chemie-, Verfahrens-, Elektro- und Wirtschaftsingenieuren, Wirtschaftsinformatikern sowie IT-Spezialisten. Bewerber sollten team- und kundenorientiert sowie flexibel sein und eigenverantwortlich arbeiten können.
Bayer bietet neben dem Direkteinstieg auch Trainee-Programme in den Bereichen Controlling, Finanzen, Marketing und Unternehmensrechnung sowie International Management, International Marketing und International HR an.
Die Trainees werden in Projekte eingebunden und hätten die Chance, verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen, sagt Bayer. Das Einstiegsgehalt hängt von der Qualifikation ab und kann im Tarif- oder außertariflichen Bereich liegen.
Abschlussarbeiten. Bayer betreut Abschluss- und Doktorarbeiten. Themenangebote gibt es auf Anfrage oder im Netz. Die Themen sollten im Bereich der Naturwissenschaft, Technik, IT oder Wirtschaft angesiedelt sein. Praktika. Das Unternehmen bietet für Studierende an allen Standorten jedes Jahr zwischen 600 und 700 Praktikumsplätze sowohl im Inland als auch im Ausland. In den ausländischen Konzerngesellschaften sind die Praktikumsplätze allerdings begrenzt. Bevorzugte Studienrichtungen für ein Praktikum in China/Hongkong, Frankreich, Großbritannien, Mexiko, Singapur und Spanien sind Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinfomatik (Inhouse Consulting), Natur- und Ingenieurwissenschaften (Chemie, Biologie, Verfahrenstechnik) sowie Pharmazie. Praktika sind während des gesamten Jahres möglich und sollten mindestens vier Wochen und höchstens sechs Monate dauern. Für Auslandspraktika müssen Studierende drei Monate Zeit mitbringen.Gute Zensuren sowie fachliche Qualifikationen zählen zu den Grundvoraussetzungen für ein Praktikum. Bewerben sollte man sich online sechs Monate vor dem gewünschten Termin. Die Vergütung beträgt bei studienvorbereitenden Grundpraktika 130 Euro, studienbegleitende Fachpraktika und Praxissemester werden mindestens mit 300 Euro pro Monat bezahlt. Pharmaziestudenten haben die Möglichkeit, ihre Famulatur zu machen, Juristen ihre Wahlstage. Werkstudenten werden in den Semesterferien in Leverkusen, Brunsbüttel, Dormagen, Wuppertal-Elberfeld und Krefeld-Uerdingen beschäftigt. Ihre Vergütung wird einzeln vereinbart.Einstieg als Fachkraft. Immer wieder sucht der Konzern unter anderem IT-Spezialisten und Finanzexperten. Die meisten Facharbeiterstellen werden aber mit ehemaligen Auszubildenden besetzt. Vakante Stellen stehen auf der Unternehmens-Website. Einstieg als Auszubildender. Bayer blickt auf eine über hundertjährige Ausbildungstradition zurück. Heute bietet das Unternehmen jedes Jahr etwa 900 interessierten Schulabgängern mehr als 20 verschiedene Ausbildungsberufe im naturwissenschaftlichen, technischen, kaufmännischen und IT-Bereich an. Außerdem hat der Konzern mit einigen Fachhochschulen der Werksstandorte kombinierte Ausbildungs- und Studienprogramme in Fächern wie Marketing, Controlling, IT-Anwendungen, Technik, Forschung und Entwicklung aufgelegt.